Als Akinetopsie wird in der Medizin und Psychologie die
Beeinträchtigung oder Unfähigkeit zum Bewegungssehen oder dem
Erkennen von Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten bezeichnet.
Patienten
mit einer Akinetopsie beschreiben Bewegungen als Abfolge statischer
Bilder. Dabei werden andere assoziative Leistungen wie Farbwahrnehmung,
räumliches Sehen und auch die Flimmerfusionsfrequenz nicht beeinträchtigt.
Im
Alltag geht Akinetopsie mit einer erheblichen Beeinträchtigung einher,
die vor allem die Koordination von Bewegungsabläufen wie das Eingießen von
Flüssigkeiten oder das Greifen von Gegenständen stark erschwert. Außerdem haben
Patienten Probleme bei der Kommunikation, da sie Lippenbewegungen und
Gesichtsausdrücke nicht wahrnehmen.
Die erste ausführliche Beschreibung einer Akinetopsie nahmen Zihl et al. an ihrer Patientin „L. M.“ vor. Diese beschrieb beispielsweise Kaffee beim Eingießen wie „gefroren“ und brachte die Tasse regelmäßig zum Überlaufen, da sie die Füllung nicht wahrnehmen konnte.
Im
Beisein von anderen fühlte sie sich unsicher, da sie das Eintreten der Personen
nicht wahrnahm und diese somit einfach „erschienen“.
Es handelt sich dabei um eine sehr selten auftretende neuropsychologische Störung,
für die es nach aktuellem Forschungsstand noch keine Therapie- oder
Heilungsmöglichkeiten gibt.
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