Sexsomnia

Sexsomnia


Sexsomnia ist die Bezeichnung für eine Schlafstörung, die wie das Schlafwandeln zur Gruppe der nichtorganischen Schlafstörungen gehört. Diese Störung ist ein Zustand, in dem der Betroffene scheinbar wach ist, sexuelle Handlungen wie Masturbation oder bei Anwesenheit einer weiteren Person auch Geschlechtsverkehr vollführt, aus dem Non-REM-Schlaf jedoch nicht zu Bewusstsein kommt und sich nach dem Aufwachen oft an seine Handlungen nicht mehr erinnern kann.



Die Schlafstörung Sexsomnia ist bei Abwesenheit einer weiteren Person in der Regel harmlos, sie kann aber auch in manchen Fällen zu eigenen Verletzungen führen. Bei nächtlicher Anwesenheit von anderen Personen können diese jedoch von beiden Seiten ungewollt mehr oder minder gravierend in Mitleidenschaft gezogen werden, denn das Bewusstsein des von Sexsomnia Betroffenen ist eingeschränkt und eine Orientierung äußerst mangelhaft.


Männer sind von Sexsomnia in etwa dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Die Störung konnte im Rahmen einer Studie bei 7,6 % der Patienten (11 % der Männer und 4 % der Frauen) beobachtet werden, die sich wegen vermuteten Schlafstörungen untersuchen ließen. Der Anteil an Betroffenen in der Gesamtbevölkerung wird von den Studienautoren als weitaus geringer vermutet.


Die Abgrenzung von Sexsomnia zur absichtlichen Vergewaltigung ist problematisch, da von Sexsomnia Betroffene durchaus gegenüber anderen anwesenden Personen auch gewaltsam handeln können und eine eindeutige Aufklärung über ihren dabei vorhandenen tatsächlichen Bewusstseinsgrad im Nachhinein schwierig ist. Aus demselben Grund sind Forschungen über Sexsomnia auch schwierig, weil die Patienten oft Angst haben, über ihre Krankheit zu reden, da man ihnen nicht glauben könnte, dass sie die Übergriffe nicht steuern können.

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