Als Hypertrichose oder Hypertrichosis bezeichnet man das Symptom einer über das übliche Maß an geschlechtsspezifischer Behaarung hinausgehenden Haardichte bzw. eine Behaarung an sonst stets unbehaarten Stellen.
Die Hypertrichose kann lokal begrenzt an einzelnen Stellen auftreten oder den gesamten Körper mit Ausnahme der Fußsohlen und Handflächen betreffen.
Letzteres kann als angeborenes Syndrom bei Fortbestehen der fetalen Lanugo Haare auftreten und bietet dann das medizinhistorische Bild der sogenannten „Wolfsmenschen“.
In früheren Jahrhunderten waren sogenannte Haarmenschen in vielen Fällen der Schaulust ihrer Umgebung ausgesetzt; sie nutzten ihre körperliche Besonderheit teils aber auch, mehr oder weniger freiwillig, als Quelle ihres Lebensunterhaltes.
In der Renaissance lebten Haarmenschen an den königlichen Höfen Frankreichs, Italiens und der Niederlande, wo sie unterrichtet wurden und als menschliche Kuriositäten Teil des Hofstaates waren.
Die Hypertrichose oder Hypertrichosis wird vererbt und tritt daher familiär gehäuft auf.
Eine angeborene Form der lokal begrenzten Hypertrichose ist eine verstärkte,
teilweise der Kopfbehaarung ähnliche Behaarung über dem Kreuzbein.
Einige Medikamente können eine generalisierte Hypertrichose auslösen.
Ein Beispiel ist das Blutdruckmedikament Minoxidil, das bei äußerlicher Anwendung auch zur Therapie eines umschriebenen Haarausfalls verwendet wird.
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