Das Ganser-Syndrom ist ein Krankheitsbild aus der Psychiatrie, bei dem die meist jüngeren männlichen Patienten falsch antworten.
Typisch ist das Vorbeiantworten auch auf einfachste Fragen, etwa 3 + 4 = 8 oder Farbe der Sonne = grün.
Die Frage wird also anscheinend verstanden, da in der richtigen Kategorie geantwortet wird, aber bewusst oder unbewusst antwortet der Patient falsch. Betroffen sind vor allem Männer jüngeren bis mittleren Alters.
Das Ganser-Syndrom wird auch als „Pseudodemenz“, „Pseudodebilität“ oder „hysterischer Dämmerzustand“ bezeichnet.
Es wurde erstmals im Jahr 1897 von dem deutschen Psychiater Sigbert Josef Maria Ganser beschrieben und später nach ihm benannt.
Die Betroffenen werden für „verrückt“ oder „dumm“ gehalten und dementsprechend behandelt. Es kann zu schulischem, beruflichem und sozialem Versagen und damit zur Isolation führen.
Das Ganser-Syndrom kann mit anderen psychischen Störungen verwechselt werden, etwa mit einer Demenz.
Ursprünglich wurde angenommen, dass es sich um die Simulation einer Geisteskrankheit in belastenden Situationen handelt.
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